Dienstag, 7. Juli 2020

Der weiße Fleck im Netz soll weiß bleiben - Ein Tourenbericht ohne Ortsangaben (+03.06.21 Nachtrag wegen Roberge Stalker)

Mein Ziel war eigentlich zunächst Berg X, den ich auf der Karte entdeckt hab' aber es kam anders.  Tatsächlich ist kein Tourenbericht via Google im Internet auffindbar, mittlerweile eine Seltenheit in Gegenden die im Einzugsbereich von München liegen. Wobei dies eher der weitere Einzugsbereich ist. Tatsächlich sind die Österreicher nicht sooo von der Idee besessen, alles ins Internet zu stellen und genauestens erschließen zu wollen, die meisten Einheimischen kennen ihre Steige und wollen ihre Ruhe dort, so kommt's mir vor. Und bei den Deutschen sind es zum guten Teil Münchner oder von noch weiter weg kommende, die sich dieser "Mission des Teilens" widmen.

Zurück zur Tour: Der Aufbruch war eigentlich zu spät: Am Ausgangspunkt im Tal war's schon ziemlich heiß, und der erste Teil der Tour war dann auch recht schwitzig. Eine kleine Quelle zapfte ich nicht an, weil darüber evtl. Kühe weiden, wahrscheinlich hätt' sich aber nix g'fehlt. Nach ca. 1,5 Stunden war's dann soweit, das erste Etappenziel war erreicht und die Aussicht war schon recht weiträumig. Pause. Der folgende, in der AV-Karte korrekt eingezeichnete Pfad war auch schnell gefunden. Vor mir war bereits Berg X zu erkennen, mal schaun ob ich da hochkomm'. Der Gipfelanstieg verlief zunächst auch planmäßig: Eine teils ausgeschnittene Latschengasse mit vielen Hufspuren war schnell ausgemacht. Dann aber war diese zuende, es ging aber noch durch Rasenstücke und kleine, schrofige Felsabschnitte mit Kraxeleinlagen (UIAA I) weiter gut nach oben, ich merkte mir immer charakteristische Felsen, damit ich aus dem gleichförmigen Rasen-/ Fels-/ Latschen Wirrwarr wieder herausfinden konnte. Und dann gings nicht mehr weiter. Latschen und auch ein paar Felsen stellten sich mir in den Weg. Und nach oben sah ich nur: Latschen. Also retour und einen anderen Durchschlupf versuchen: Wieder rauf und... wieder das selbe. Nochmal ein Versuch, vielleicht bissl nach rechts queren? Hmmm... Nochmal Latschen! Aber ok, da könnte ich noch raufkraxeln wobei.... dann hab ich mir gedacht: Gut, alle guten Dinge sind drei, den Gipfel lässt du stehen, hat nicht sollen sein, schaust einfach weiter. Das war für mich auch noch nie ein Drama jetzt irgendein Gipfelziel nicht erreicht zu haben.  Also wieder ein paar 100 Höhenmeter nach unten bis zum Pfad, zum Glück hatte ich mir die entscheidenden Stellen (Felsen) eingeprägt, somit kein Problem!
Nachher, bei der Nachbetrachtung daheim am Laptop, auf dem Online Luftbild via AMAP, fiel mir auf, dass der undurchdringlich erscheinende Latschengürtel gar nicht so breit ist wie ich von unten einsehen konnte. Heisst:  Rückblickend war ich quasi  auf dem richtigen Weg, ich hätte mich halt mehr "durchbeissen" müssen. Eine GPS Aufzeichnung, ein Tourenbericht mit Fotos im Internet hätte hier sicher geholfen den praktikabelsten Durchschlupf zu finden, aber: Der Gipfel hätte auch sein natürliches "Schutzschild" verloren. Also: Nein danke!

Danach verfolgte ich den Pfad weiter, und der Anstieg war deutlich einfacher als ich dachte. 
Und dann kam eben der Platz, eine ebene, gras- und latschenbewachsene Fläche,  rundherum faszinierende Felsen, der sich in mein Gedächnis eingeprägt hat. Und ich ganz alleine. Und was für ein Nah- und Fernblick.  Das sind die Dinge, die mir im Kopf hängen bleiben, an denen ich zehren kann.

Ja, und schließlich hab ich dann noch einen zweiten Gipfel (Y) gefunden, der namentlich gar nicht in der AV-Karte erwähnt ist. Lediglich in der amtl. österr. Karte ist das Y (Foto unterhalb) verzeichnet, wie mir daheim erst auffiel. Auch dieser steht bisher nicht im Internet. (Aktualisierung: Verdammt, wenn man einen anders geschriebenen Gipfelnamen eingibt, kommt doch was älteres als PDF) Die felsige Gipfelfläche ist sehr klein, darauf ein Steinmann von vorherigen Besuchern. Rundherum, ein paar Meter unterhalb  gibt es aber jede Menge feiner Rastplätze. Während ich Pause machte , hörte ich ein  Geräusch in der Luft, und gleich darauf stoben am gegenüberliegenden Felshang dutzende Gamsen auseinander, in einem Tempo, bei dem ein T. Palzer nicht mithalten kann und mit einer unglaublichen Trittsicherheit im Felsgelände. Die zahlreichen Tiere waren mir vorher gar nicht aufgefallen. Es war aber kein Adler in der Luft sondern ein Paraglider.

Der Weiterweg war dann durchaus fordernd,  ich hatte mir die Passage schon vom Y aus angeschaut und hatte einen felsigen Durchschlupf zwischen mehreren, steilen Restschneefeldern ausgemacht. Das ging auch ganz gut, bis auf zwei, ca. 6 Meter breite, steile, nach unten hin ausgesetzte Geröllfelder die es zu queren galt. Da war mir wirklich kurz nicht so wohl dabei. Wenn die Schneefelder abgetaut sind, bieten sich wahrscheinlich einfachere Möglichkeiten.
Der Abstieg verlief auf normalem, markiertem Steig und zog sich ganz schön in die Länge, obwohl ich meist im Laufschritt unterwegs war. Am Ende der Tour werden schätzungsweise bestimmt so ca. 1500 Höhenmeter im Aufstieg zusammen gekommen sein. Es war schon ganz schön anstrengend (bin nix mehr g'wohnt! ) . Und am nächsten Tag war ich auch noch irgendwie "dahaut". Muskelkater hatte ich komischerweise aber überhaupt keinen. 

Ich mach' mir aber keine großen Illusionen - Auch diese Tour, diese Gipfel sind angezählt. Ich hoffe, nur, dass es nicht so bald geschieht. Das letzte Foto ist ein "Wurmfortsatz" von Gipfel X. 
 

03.06.21 Nachtrag: Ich schau nicht mehr ins Roberge Forum. Schon seit längerer Zeit  nicht mehr, ich bin da weg. Die letzten Jahre haben mich zunehmend genervt wenn ich da reingeschaut hatte. Als dann vor zwei, drei Jahren teilweise mehr als die Hälfte der online gestellten Forenthemen abseits von markierten Wanderwegen waren, und dann auch noch durch die Bank ein Typ freudig beklatscht wurde, der einen neuen Steig angelegt, markiert und online beworben hatte (roberge, open street map, hikr.org) , war für mich der Punkt gekommen  "Pfiad eich, macht's eiern Schmarrn aloa, i unterstütz des nimma " zu sagen. Ich hab' gestern mich nochmal eingeloggt und meinen ich glaub 13 Jahre alten, völlig veralteten Abseits Aufwärts Buch Thread gelöscht.  Ich hab einfach keinen Bock mehr irgendwelche Anfragen zu kriegen. Eigentlich wollte ich mich selbst auch löschen, das funktionierte aber nicht. 
 
Und bei der Foren-Suche "Abseits Aufwärts" bin ich dann auch noch auf Folgendes gestoßen:  Offenbar hat ein mir schon seit Beginn nicht sonderlich wohlgesonnener Roberge Forenuser im letzten Jahr weder Zeit noch Mühen gescheut um es mir jetzt endlich mal "zu beweisen" &  " heimzuzahlen"(Hintergrundinfo: Der Gerold kam  irgendwann ins Forum nachdem ich dort schon Jahre aktiv war und zeitgleich /wenig später kamen auch noch weitere Online-Erschließer, was für mich dieses Forum zunehmend unattraktiv machte. Außerdem wurde alles so ernst, ich möcht' halt auch online mei' Gaudi  und dann war nur noch werwarwo wichtig...  ) Mit diesem obigen Bericht jetzt hier hab ich ihn wohl ziemlich "getriggert".
 
Warum mag er mich nicht? Wohl aufgrund meiner nicht nur an ihn sondern auch an andere gerichteten wiederholten Kritik daran, einsame Sachen Online zu stellen. Was er und andere der neuen Roberge Foristen eben regelmäßig machten - und die von mir geschilderten negativen Konsequenzen  halt auch zunehmend eingetreten sind (ich wünschte es wäre nicht so gewesen). 
Und/ Oder vielleicht aufgrund meines "Ich brauch kein GPS und ähnlichen Online-Kram" Anspruchs. Er ist halt GPS-Gänger und Technik-Nerd, geht via "Routing" auf Tour und solche G'schichtln, ich halt nicht.  Deshalb wird er wohl auch nie verstehen, dass ich halt nicht vor einer Tour Online-Luftbilder wälze und versuche möglichst ohne Technik Hokuspokus unterwegs zu sein. Mir egal wenn ich dann durch Latschen nicht durchkomme.
 
Ich bin aber echt erstaunt, dass ich für ihn  trotz so langer Forenabstinenz anscheinend noch so "wichtig" bin, dass er mir hinterhersteigt. Was zum Geier....  Der Gerold hat von meinen Büchern profitiert, durch seinen Cousin (der die Bücher hat) , mit dem er öfters in die Berge geht. Und daher eben auch etliche Routen kennengelernt hat. Anstatt aber dankbar für diese Tourenanregungen zu sein, war er von Beginn an irgendwie neidisch und hat versucht mich, wo's ging, zu schneiden. Gut, ich bin hart im Nehmen - kein Problem für mich! An einen, meiner Meinung nach halt recht naiven Rechtfertigungs-Spruch von ihm kann ich mich noch erinnern: "Die Roberge sind groß genug" (für alle).  Wie dem auch sei' , er ist auch bei Open Street Map aktiv, und ich denke mal, da ist er mir auch online nachgestiegen, und daher wusste er auch wo ich war.   Es ist nämlich so, dass  ich einen eingetragenen, gefährlichen Weglos "Weg" (die Querung der Steilhänge) bei dieser Tour  gelöscht habe, Andere Möglichkeit ist, dass er da schon mal in der Gegend war und daher wusste wo ich war oder aber er hat dieses eingangs erwähnte PDF daheim gehabt. 
Jetzt hat er wohl , nachdem er diesen Bericht gelesen hatte, sich die Mühe gemacht, fast den selben nochmal einzustellen auf roberge um wahrscheinlich zu "beweisen" dass selbst Tourenberichte ohne Ortsangaben zu Nachahmung führen. Oder irgendwie so.
 
Lieber Gerold, 
 
so viel Aufmerksamkeit wäre nicht nötig gewesen. 
Offenbar gehe ich dir sehr ab.
Du hast dir ja wirklich Mühe mit der Fleißaufgabe gemacht.  Extra die Fotos ausgewählt und extra den Text verfasst.
Ich hoffe natürlich du hattest eine schöne Tour. 
Und du verstehst vielleicht wirklich mal, warum man sowas nicht mit GPS, Beschreibung und vielen Fotos online stellt.  Die Hoffnung stirbt zuletzt.  

Christian